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Die große Vereinsexkursion 2025

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Vom 13.6 bis zum 15.6 fand die diesjährige große Vereinsexkursion des ORION im neuen Naturschutzgebiet "Stein-Rachelsberg" im Eichsfeld in Thüringen statt. Ziel war es, möglichst viele Insekten- und Spinnenarten nachzuweisen. Organisator war der Thüringer Entomologenverband, der uns freundlicherweise anbot, an der Exkursion mit teilzunehmen. Gebucht zur alleinigen Nutzung war eine komplette Jugendherberge, das Schloss Martinsfeld. Es bot mit 47 Betten, einem Garten mit Grillmöglichkeit und einer Wiese zum Zelten einen geeigneten Treffpunkt für die Exkursionsteilnehmer. Vom Berliner ORION stießen 12 Neugierige hinzu, und letztendlich wurden wir über 80 Teilnehmer, die nach Insekten, aber auch Spinnen und Weichtieren schauen wollten. Auf unsere Erkundung warteten acht Untersuchungsgebiete in einem artenreichen, naturnahen Waldgebiet mit durch Bergstürze entstandenen Muschelkalkfelsen, Kalksinterbächen, der Burgruine Altenstein und ein Abschnitt des insgesamt 1393 km langen Grünen Bandes* mit Halbtrockenrasen. Es versprach interessante und vielfältige Entdeckungen zu geben.

*Das "Grüne Band" bezeichnet den ehemaligen Geländestreifen zwischen West- und Ostdeutschland, der kurz nach dem Mauerfall auf Initiative des BUND Naturschutz in Bayern e.V. als erstes gesamtdeutsches Naturschutzprojekt 1989 ins Leben gerufen wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Grünes_Band_Deutschland).

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Am Freitagnachmittag trudelten nach und nach die Teilnehmenden ein, bezogen ihre Quartiere, und nach einem kurzen Abendessen ging es bereits los zum Lichtfang. Erstes Ziel der Berliner war ein Abschnitt des Grünen Bandes. Mit etwas Besorgnis wurden fleißig Wetter-apps gecheckt, denn die Bedingungen waren nicht optimal. Aber trotz windigen Böen und kühlem Wetter krabbelten, taumelten und flatterten nach einiger Zeit verschiedene Kleinschmetterlinge, Waldschaben, Hymenopteren, Dipteren und Arachnidae an der Leuchte und wir konnten emsig fotografieren, sammeln und beobachten. Highlight an diesem Abend war ein Brombeerspinnerweibchen, dass beschloss, die Leuchte zur Eiablage zu nutzen.

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Der nächste Tag versprach bessere Wetterbedingungen, und wir nahmen uns die Burgruine mit angrenzender Streuobstwiese und das Grüne Band vor. Aufgrund etwas unterschiedlicher Interessen und Suchmethoden zerstreute sich unser kleines Grüppchen nach und nach. Erstaunlicherweise traf man trotz der hohen Teilnehmerzahl doch relativ selten andere Gruppen. Meine Ausbeute war mit der Sichtung und Bestimmung von u.a. Feurigem Perlmutterfalter, Zwerg-, Rotklee- und Argusbläulingen, Baumweißling sowie Schwalbenschwanz ganz erfreulich. Begeisternd am Grünen Band waren für mich auch die vielen Orchideen wie Bienenragwurz und Braunrote Stendelwurz, wobei ein Einheimischer erklärte "Früher gab es noch deutlich mehr davon hier" - Wie schade, aber noch sind sie da.

Am Abend wurde wieder geleuchtet; diesmal war das Wetter angenehm warm. Highlight war ein Wolfsmilchschwärmer - auch die Raupe konnte gefunden werden.

Am Sonntag war bereits der Abreisetag. Es wurde fleißig aufgeräumt und sich von alten und neuen Bekannten verabschiedet.

Die Ergebnisse der Exkursion sollen bereits im Herbstheft der Thüringer erscheinen. Wir sind gespannt!

Anneke Dierks